Bei welchen Symptomen sollte ich zum Kardiologen gehen?

Bei welchen Symptomen sollte ich zum Kardiologen gehen?

Es gibt verschiedene Symptome, die darauf hinweisen können, dass ein Besuch bei einem Kardiologen ratsam ist:

  • Brustschmerzen oder Druckgefühl in der Brust
  • Schmerzen, die in den Arm, den Rücken, den Hals oder das Kiefergelenk ausstrahlen
  • Atemnot, insbesondere bei körperlicher Anstrengung
  • Schwindel oder plötzliche Ohnmachtsanfälle
  • Herzrasen oder unregelmäßiger Herzschlag
  • Gefühl von Schwäche oder anhaltende Müdigkeit

Wenn Sie eines oder mehrere dieser Symptome bemerken, sollten Sie unbedingt einen Kardiologen aufsuchen. Es ist entscheidend, solche Anzeichen frühzeitig zu erkennen und behandeln zu lassen, um das Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu mindern.

Wenn Sie sich unsicher sind, ob ein Besuch beim Kardiologen erforderlich ist, sollten Sie sich immer zuerst mit Ihrem Hausarzt beraten. Er oder sie kann Ihnen Empfehlungen geben, ob ein Termin beim Kardiologen ratsam ist.

 

 

Soll ich die EKG-Daten meiner Smartwatch mitbringen?

Soll ich die EKG-Daten meiner Smartwatch mitbringen?

Einige Smartwatches sind mittlerweile in der Lage, einfache EKG-Messungen durchzuführen. Die eingebauten Sensoren können Unregelmäßigkeiten wie Kammer- oder Vorhofflimmern erkennen und Sie warnen. Die Zuverlässigkeit variiert je nach Hersteller. Manche dieser Uhren haben sogar eine Zertifizierung als Medizinprodukt erhalten.

Unsere Untersuchungsmöglichkeiten gehen natürlich über die Funktionen einer Smartwatch hinaus. Allerdings können uns Ihre Smartwatch-Daten dabei helfen, ein umfassenderes Bild Ihres Gesundheitszustands zu erhalten. Bringen Sie die Daten gerne zu Ihrem Termin mit. Wir beraten Sie auch gerne darüber, wie eine Smartwatch sinnvoll zur Ergänzung Ihrer medizinischen Überwachung und Therapie genutzt werden kann.

 

Was ist, wenn ich bereits Medikamente einnehme?

Was ist, wenn ich bereits Medikamente einnehme?

Wichtig ist erst einmal, dass Sie uns frühzeitig sagen, welche Medikamente Sie derzeit einnehmen. Wir brauchen diese Information, um unsere Untersuchungsergebnisse interpretieren zu können und eine gegebenenfalls nötige medikamentöse Therapie so zu planen, dass es nicht zu Wechselwirkungen kommt.

Ob Sie Ihre bisherigen Medikamente weiter einnehmen können, ist also auch davon abhängig, welche Diagnose wir stellen und welche Therapie notwendig wird. Wir tauschen uns auch gerne mit anderen Ärzten aus, bei denen Sie in Behandlung sind.

Darf ich vor dem Termin frühstücken?

Darf ich vor dem Termin frühstücken?

Ja, Sie können frühstücken, wenn wir Ihnen nicht ausdrücklich etwas anderes gesagt haben. Allerdings gibt es vor einer EKG-Untersuchung ein paar Dinge zu beachten:

Frühstücken Sie nicht unmittelbar vor der Untersuchung, sondern geben Sie Ihrem Körper etwas Zeit, die Nahrung zu verdauen. Es besteht sonst die Möglichkeit, dass die EKG-Ergebnisse beeinflusst werden.

Vor allem sollten Sie vor einem EKG darauf achten, keine Lebensmittel zu essen, die die Herzfrequenz erhöhen können. Dazu gehören zum Beispiel Kaffee, Tee, Energydrinks und Alkohol.

Auch bestimmte Medikamente können das EKG-Ergebnis beeinflussen. Deshalb sollten Sie uns darüber informieren, welche Medikamente Sie einnehmen.

Was ist ein Herzinfarkt?

Was ist ein Herzinfarkt?

Ein Herzinfarkt, medizinisch als Myokardinfarkt bezeichnet, tritt auf, wenn der Blutfluss zu einem Teil des Herzmuskels blockiert ist. Dies kann durch ein Blutgerinnsel oder eine verengte Arterie verursacht werden. Der betroffene Herzmuskel erhält dann nicht genug Sauerstoff, was zu Gewebeschäden führen kann. Typische Symptome sind starke Brustschmerzen, Atemnot und Übelkeit.

Die Klassifizierung eines Herzinfarkts basiert auf der Lage des betroffenen Herzmuskelbereichs. Häufig tritt der Infarkt in der linken Herzkammer auf. Vorderwandinfarkte entstehen typischerweise durch den Verschluss eines Astes der linken Koronararterie, bekannt als Ramus interventricularis anterior (RIVA). Diese Durchblutungsstörung betrifft die Vorderwand des Herzens und das Kammerseptum (die Wand zwischen den beiden Kammern). Ein Hinterwandinfarkt wird in der Regel durch einen Verschluss der rechten Koronararterie (RCA) verursacht, die die Hinterwand des Herzens und das Erregungsleitungssystem versorgt. Der Seitenwandinfarkt hingegen ist das Ergebnis eines Verschlusses eines anderen Astes der linken Koronararterie, des Ramus circumflexus (RCX).

Risikofaktoren

  • Rauchen erhöht das Risiko für Arterienverengungen.
  • Hoher Blutdruck (Hypertonie) belastet die Arterienwände.
  • Hoher Cholesterinspiegel führt zu Plaquebildung in den Arterien.
  • Diabetes schädigt die Blutgefäße.
  • Übergewicht erhöht das Risiko für Diabetes und Bluthochdruck.
  • Bewegungsmangel reduziert die Herzgesundheit.
  • Stress kann den Blutdruck erhöhen und ungesunde Gewohnheiten fördern.

Unmittelbare Ursachen

  • Koronare Herzkrankheit führt zu verengten Arterien durch Fettablagerungen (Plaque).
  • Plaqueruptur: Ein Riss in einer Arterienwand kann ein Blutgerinnsel verursachen.
  • Blutgerinnsel blockieren den Blutfluss zum Herzmuskel.

Symptome

  • Starke Brustschmerzen: Oft als Druck oder Engegefühl beschrieben.
  • Schmerzen in anderen Körperteilen: Arme, Rücken, Nacken, Kiefer oder Magen.
  • Atemnot: Gefühl der Kurzatmigkeit.
  • Schweißausbrüche: Kalter Schweiß, Übelkeit.
  • Schwindel: Plötzliche Schwäche oder Benommenheit.

Folgen

  • Herzgewebeschäden: Dauerhafte Schädigung des Herzmuskels.
  • Herzinsuffizienz: Unfähigkeit des Herzens, ausreichend Blut zu pumpen.
  • Herzrhythmusstörungen: Unregelmäßiger Herzschlag, der lebensbedrohlich sein kann.
  • Erhöhtes Risiko für weitere Infarkte: Einmaliger Herzinfarkt erhöht das Risiko für zukünftige.

Therapie

  • Medikamente: Blutverdünner, Betablocker, ACE-Hemmer und Statine.
  • Interventionelle Maßnahmen: Angioplastie (Erweiterung der Arterien) und Stent-Implantation.
  • Chirurgische Eingriffe: Bypass-Operationen zur Umgehung blockierter Arterien.
  • Lebensstiländerungen: Gesunde Ernährung, regelmäßige Bewegung, Rauchstopp und Stressmanagement.
  • Rehabilitation: Spezielle Programme zur Wiederherstellung der Herzgesundheit.

Was ist ein Herzschrittmacher?

Was ist ein Herzschrittmacher?

Ein Herzschrittmacher ist ein kleines Gerät, das unter die Haut implantiert wird, um Herzrhythmusstörungen zu behandeln. Er sendet elektrische Impulse an das Herz, um eine regelmäßige Herzfrequenz aufrechtzuerhalten.

Der Schrittmacher überwacht den Herzrhythmus und passt die Herzfrequenz bei Bedarf an. Zusätzlich können Herzschrittmacher auch zur dauerhaften Aufzeichnung von Herzrhythmusstörungen, als sogenannte Event-Recorder, verwendet werden.

Normalerweise sorgen spezialisierte Zellen im Sinusknoten des Herzens für eine regelmäßige Erregungsbildung, die zu etwa 60-80 Schlägen pro Minute in Ruhe führt. Verschiedene Faktoren können jedoch die Funktion dieser Zellen beeinträchtigen. In solchen Fällen übernehmen andere Schrittmacherzentren die Stimulation des Herzmuskels, was jedoch nur eine Herzfrequenz von etwa 40-50 Schlägen pro Minute ermöglicht. Bei weiteren Störungen kann die Frequenz sogar auf 20-30 Schläge pro Minute sinken.

Ein zu langsamer Herzrhythmus kann die Versorgung der Organe mit Sauerstoff und Nährstoffen gefährden, was die Leistungsfähigkeit und Lebensqualität beeinträchtigen kann. Betroffene berichten häufig von Symptomen wie Müdigkeit, Schwindel, Konzentrationsschwierigkeiten und schneller Erschöpfung.

Ein implantierbarer Kardioverter-Defibrillator (ICD) ist eine spezielle Art von Herzschrittmacher. Der ICD wird zur Behandlung sehr schneller Herzrhythmusstörungen eingesetzt und verfügt zusätzlich über eine Defibrillator-Funktion für den Fall eines Herzstillstands (Kammerflimmern). Der ICD erkennt Herzrhythmusstörungen mittels kontinuierlicher EKG-Überwachung mit hoher Sensitivität und reagiert automatisch mit einer Überstimulation oder einem Schock. Wie der Herzschrittmacher wird der ICD im Brustbereich implantiert, meistens jedoch auf der linken Seite.

 

Was ist Vorhofflimmern?

Was ist Vorhofflimmern?

Vorhofflimmern ist eine häufige Herzrhythmusstörung, bei der die oberen Herzkammern (Vorhöfe) unregelmäßig schlagen. Dies kann zu unregelmäßigem und oft schnellem Herzschlag führen. Betroffene spüren oft Herzklopfen, Schwäche oder Schwindel. Es erhöht das Risiko für Schlaganfälle und Herzinsuffizienz.

Bei Vorhofflimmern arbeiten die Vorhöfe ineffektiv, wodurch die Herzkammern nicht ausreichend gefüllt werden, was zu Herzschwäche (Herzinsuffizienz) führen kann. Das Blut staut sich in den Vorhöfen und beginnt aufgrund der schnellen, unregelmäßigen Kontraktionen zu stagnieren. Dies kann zur Bildung von Thromben (Blutgerinnseln) führen, die dann über die Blutgefäße wandern und Embolien (Gefäßverschlüsse) verursachen können. Besonders gefährlich sind diese, wenn sie die Lungen- oder Hirngefäße betreffen und einen Schlaganfall auslösen. Etwa 20-30% der Menschen mit Vorhofflimmern erleiden einen Gefäßverschluss.

Die Ursachen für Vorhofflimmern sind vielfältig. Es gibt auch Fälle, bei denen keine ursächliche Erkrankung gefunden wird, was als idiopathisches Vorhofflimmern bezeichnet wird. Einige Risikofaktoren erhöhen die Wahrscheinlichkeit für Vorhofflimmern: Bluthochdruck (arterielle Hypertonie), fortgeschrittenes Alter, Herzinsuffizienz, koronare Herzkrankheit, Diabetes mellitus, Herzklappenfehler und Myokarditis.

Die Symptome von Vorhofflimmern hängen von der Herzfrequenz und bestehenden Herzerkrankungen ab. Betroffene berichten häufig von Herzrasen und Herzstolpern. Weitere mögliche Symptome sind Schwindel, Atemnot, Angina Pectoris und Angstzustände.

Bei einem akuten Vorhofflimmern mit stark erhöhter Herzfrequenz liegt der Schwerpunkt der Behandlung auf der Senkung der Herzfrequenz, beispielsweise durch Beta-Blocker. Zusätzlich werden blutverdünnende Medikamente (Antikoagulantien) wie Heparin verabreicht, um eventuelle Blutgerinnsel aufzulösen.

Was ist eine Hypertonie?

Was ist eine Hypertonie?

Hypertonie, oder Bluthochdruck, bedeutet, dass der Druck in den Arterien dauerhaft erhöht ist. Dies kann das Herz und die Blutgefäße belasten, was zu Herzkrankheiten, Schlaganfällen und anderen gesundheitlichen Problemen führen kann. Hypertonie ist eine der häufigsten Erkrankungen in unserer Gesellschaft. Es ist davon auszugehen, dass jeder zweite über 50-Jährige unter Bluthochdruck leidet. Man betrachtet als Bluthochdruck Werte, die größer als 140/90 mmHg sind. Meist wissen Betroffene nicht, dass sie unter Bluthochdruck leiden, denn die Symptome sind oft nicht spürbar. Nur die wenigsten Hypertonie-Betroffenen werden also medizinisch behandelt. Deshalb sind regelmäßige Blutdruckkontrollen sehr wichtig.

Ein unbehandelter Bluthochdruck führt bei etwa 40% der Patienten innerhalb von 10 Jahren zu Organschäden und verringert somit die Lebenserwartung. Studien zeigen, dass Hypertonie etwa die Hälfte aller Herzkreislauferkrankungen verursacht. Denn der erhöhte Blutdruck belastet das Herz, das gegen diesen Druck ankämpfen muss. Dies führt zu einer Muskelhypertrophie (Wachstum), welche ab einem kritischen Herzgewicht von 500g zu Durchblutungsstörungen und schließlich zu einer Herzinsuffizienz führen kann.

Hypertonie lässt sich nach ihren Ursachen unterteilen: Bei der primären Hypertonie (95%) sind die Ursachen unbekannt, aber genetische Veranlagung und Umweltfaktoren spielen eine wichtige Rolle. Risikofaktoren sind Übergewicht, Bewegungsmangel, Alkohol, Rauchen, ungesunde Ernährung und Diabetes mellitus. Die sekundäre Hypertonie (5%) wird durch andere Organerkrankungen verursacht, wie zum Beispiel Nierenerkrankungen oder hormonproduzierende Organe und tritt häufig bei jungen Patienten auf.

Bei primärer Hypertonie sollte zunächst versucht werden, den Blutdruck durch Lebensstiländerungen zu senken, bevor Medikamente eingesetzt werden. Dazu gehören Gewichtsreduktion, gesunde und salzarme Ernährung, weniger Rauchen und Alkoholkonsum sowie Stressabbau. Diese Maßnahmen können den Bluthochdruck insbesondere in frühen Stadien verbessern.

Wenn diese allgemeinen Maßnahmen nicht ausreichen, ist eine medikamentöse Therapie erforderlich. Die Wahl der Medikamente hängt von Begleiterkrankungen ab. Die Behandlung beginnt meist mit einem Medikament, zu dem nach etwa vier Wochen ein weiteres hinzugefügt wird, wenn die Einzeltherapie nicht erfolgreich ist. Die Kombinationstherapie hat sich aufgrund geringerer Nebenwirkungen gegenüber der Hochdosierung eines einzelnen Medikaments bewährt.

Bei sekundärer Hypertonie müssen die zugrunde liegenden Ursachen behandelt werden. Bei einer Nierenarteriensklerose kommt es zum Beispiel zu einer Minderdurchblutung der Niere und einer dadurch erhöhten Ausschüttung des hormonähnlichen Enzyms Renin. Das wiederum führt zu stark erhöhtem Blutdruck. Da die Ursache in der Nierenarterie liegt, sind medikamentöse Therapien oft wirkungslos. Eine Nierenarterienablation kann durchgeführt werden. Dabei wird ein Katheter bis zum Verschlussgebiet geführt, um das Gefäß mit einem Ballon zu erweitern. In einigen Fällen wird ein Stent implantiert, um eine ausreichende Durchblutung der Niere zu gewährleisten.

Was ist eine Myokarditis?

Was ist eine Myokarditis?

Myokarditis ist eine Entzündung des Herzmuskels, die durch Viren, Bakterien oder Autoimmunerkrankungen verursacht werden kann. Sie kann Symptome wie Brustschmerzen, Müdigkeit und Atemnot verursachen. In schweren Fällen kann sie zu Herzinsuffizienz (Herzschwäche) führen.

In den meisten Fällen bleibt eine Myokarditis zunächst symptomlos. Viele Patienten suchen ärztlichen Rat wegen einer ungeklärten, grippeähnlichen Erkrankung, die sich durch Müdigkeit, Fieber, Muskel- und Herzschmerzen äußert. Diese Symptome treten oft zusammen mit Infektionen der oberen Atemwege oder des Verdauungstraktes auf.

Die Behandlung hängt davon ab, ob die Herzmuskelentzündung akut oder chronisch ist. Bei akuter Myokarditis muss der Patient strikte Bettruhe und körperliche Schonung für drei bis sechs Monate einhalten. Zusätzlich wird das Herz medikamentös entlastet, z.B. durch die Gabe von Diuretika und blutdrucksenkenden Mitteln. Wenn bereits Folgeerkrankungen wie Herzrhythmusstörungen oder Herzinsuffizienz vorhanden sind, werden diese gezielt behandelt. Bei einer chronischen Myokarditis sollte neben der Behandlung der Herzinsuffizienz eine hochdosierte Immunglobulin-Therapie in Erwägung gezogen werden, ebenso wie mechanische Unterstützungssysteme (z.B. mechanische Pumpen). Im schwersten Fall kann eine Herztransplantation notwendig werden.