Defibrillator-Kontrolle & Programmierung

Wenn die Herzkammer eine langanhaltende schnelle Herzrhythmusstörung entwickelt (ventrikuläre Tachykardie, Kammerflimmern), ist das lebensbedrohlich. In vielen Fällen führt dies zu Bewusstlosigkeit (Synkope) oder sogar zum plötzlichen Herztod. Besonders gefährdet sind Patienten mit schwerer Herzschwäche (Herzinsuffizienz). Auch wenn keine strukturellen Herzschäden vorliegen, können angeborene elektrische Störungen am Herzen zu Kammerflimmern führen.

Die schnellste und lebensrettende Behandlung für lebensbedrohliche Herzrhythmusstörungen ist die sofortige Abgabe eines starken elektrischen Schocks auf das Herz (Defibrillation). Andernfalls kann das Gehirn bereits nach wenigen Minuten ohne Blutversorgung schwere und bleibende Schäden erleiden. Obwohl Defibrillatoren an vielen öffentlichen Orten und in Rettungswagen vorhanden sind, ist Hilfe oft nicht rechtzeitig verfügbar.

In den letzten Jahren werden bei Patienten mit einem hohen Risiko für solche Rhythmusstörungen immer häufiger implantierbare Cardioverter/Defibrillatoren (ICD) eingesetzt. Diese Geräte, die etwas größer als ein Herzschrittmacher sind, werden meist unter den Brustmuskel implantiert. Elektroden führen von dort aus direkt ins Herz. Der ICD überwacht den Herzrhythmus des Patienten rund um die Uhr und kann bei Bedarf innerhalb weniger Sekunden einen lebensrettenden Schock abgeben.

Dieses komplexe System erfordert regelmäßige Nachsorge bei einem Herzspezialisten, normalerweise alle drei Monate. Dabei überprüfen wir nicht nur die technische Funktionalität und den Batteriestand, sondern auch, ob es zwischenzeitlich zu schweren Herzrhythmusstörungen gekommen ist. Diese Informationen sind entscheidend für die medikamentöse Therapieplanung bei bestimmten Herzkrankheiten sowie für die Anpassung der Geräte.